Auf der Bühne gibt es zahlreiche Elemente, die die Bewegungsfreiheit beeinträchtigen können: Instrumentenkabel, Mikrofone, Monitorboxen, Notenständer, iPads und Setlisten. Selbst ein scheinbar unscheinbares iPad kann die Verbindung zum Publikum stören, da die Augen unweigerlich darauf haften bleiben und zusätzliche Denkarbeit erfordert wird. In unseren Experimenten haben wir festgestellt, dass die Verwendung von iPads während der Proben dazu führen kann, dass man sich auf der Bühne auf die Hilfe des iPads verlässt. Eine alternative Idee, den Teleprompter, der das iPad zumindest aus dem Sichtfeld der Fans und Kameras entfernt, wurde verworfen, da er den Blick des Musikers stets nach unten zieht und somit unpraktisch ist. Die zentrale Frage, die sich dabei stellt, ist, wie viel Energie man für die Interaktion mit den Fans und die Perfektionierung der Show investieren möchte. Die Verwendung von iPads, Setlisten oder Telepromptern könnte möglicherweise als Zeichen von Desinteresse an der eigenen Musik interpretiert werden. Ist es nicht vielleicht sogar machbar, gerade als neue Band ohne eine umfangreiche Bandgeschichte, mit 10 LPs und 100 eigenen Songs, etwa 20 dieser Songs frei vor Publikum zu performen?
In unserem Streben nach uneingeschränkter Bewegungsfreiheit auf der Bühne haben wir uns für ein „Clean“-Konzept entschieden. Dies beinhaltet die Nutzung von Funk übertragenem Inear Monitoring und Instrumentensignalen, den Verzicht auf Monitore, iPads und Teleprompter. Selbst unsere Effektgeräte werden so arrangiert, dass eine volle Ausdrucksfähigkeit des Instruments ohne den üblichen „Stepptanz“ möglich ist. Kabelpeitschen wurden entwickelt, um die Aufbauzeit auf ein Minimum zu beschränken. Gerade bei kleinen Events, wo für Umbauzeit, als alte Band runter , neue Band rauf, plus Linecheck selten mehr als 15 Minuten zur Verfügung stehen. Die vergangenen Wochen haben dazu gedient, unser Potenzial zu maximieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Performance und die Freude, gemeinsam mit dem Publikum Zeit zu verbringen. Diese Zeit, die wir für Optimierung verwenden, ist nicht nur notwendig, sondern macht mit dem ein oder anderen Bier und vor allem mit den richtigen Leuten auch viel Spaß, besonders zu Beginn der Saison.
In der Online-Community haben sich auch Konzertbesucher zu Wort gemeldet, die ähnliche Erfahrungen bestätigen. In zahlreichen Foren und sozialen Netzwerken berichten Fans von Auftritten, bei denen die Interaktion der Künstler mit Technologien wie iPads und Telepromptern die Authentizität und die emotionale Verbindung zum Publikum beeinträchtigt hat. Einige betonen, dass sie sich eine „reinere“ Bühnenerfahrung wünschen, bei der die Musik und die Performance im Vordergrund stehen, ohne technische Ablenkungen. Dieses Feedback unterstreicht die Relevanz unseres Ansatzes, die Bühne von überflüssigem Equipment zu befreien und den Fokus auf die essenziellen Momente der Live-Musik zu legen.
Wir sind bereit. Seid ihr es auch? Kommt vorbei und überzeugt euch selbst.