Der unermessliche Wert der Kunst ist eine Tatsache, die oft unterschätzt wird. Unter den verschiedenen Kunstformen nimmt die Musik eine herausragende Stellung ein. Ihr physikalischer Prozess versetzt nicht nur die Umgebung, sondern auch den Körper in Schwingungen, wodurch sie unmittelbar das Wohlbefinden beeinflusst. Besonders faszinierend ist die Vielfalt der individuellen Reaktionen auf Musik. Die Gedanken der Band zu den Songs unterscheiden sich oft von denen des Zuhörers und das ist total Ok. Unsere Musik ist wie ein Angebot an den Zuhörer, unsere Erfahrungen und Empfindungen, in der Eigenen Welt zu verarbeiten.

In unseren Darbietungen mit Pleketekk legen wir keinen Wert auf die Bewertung unseres Publikums. Ob sie nun einfach nur dastehen und ihre Gedanken schweifen lassen oder enthusiastisch mitfiebern wie bei unserem Charity-Konzert, spielt keine Rolle. Ein Konzert bietet eine willkommene Auszeit, einen Moment des individuellen Rückzugs und der gemeinsamen Erfahrung sowohl für den Gast als auch für den Musiker.

Es ist einer der wenigen Momente, die noch bewusst vorbereitet werden. Die Auswahl der Kleidung, der Weg zur Lokation. Früher genoss man Musik, indem man eine Platte auflegte, die Nadel vorsichtig aufsetzte und den Raum mit dem Klang erfüllte, der einem entgegenströmte. Heutzutage scheint diese Muße oft verlorenzugehen, da Lieder schnell übersprungen werden, ohne sie zu Ende zu hören. Doch bei einem Live-Konzert nimmt man sich die Zeit, jede Note zu erleben. Man zahlt Eintritt, spendet Applaus und lässt sich von jedem Song berühren. Manchmal wird getanzt und mitgesungen. Man trifft Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack und kann sich sogar verlieben. Die Erinnerungen an solche Nächte werden oft zu legendären Geschichten, die man noch Jahre später gerne erzählt.

Als Künstler sind wir die Architekten dieses Vergnügens. Wir absorbieren die Energie des Publikums und geben gleichzeitig unsere ganze Energie für den Augenblick des Jetzt. Doch nach dem Konzert folgt die Arbeit des Abbaus und des Einpackens, und wir kehren nach Hause zurück, um zu reflektieren. Haben wir alles gegeben – sei es als Musiker oder als Gast ?

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